Seit mehr als zehn Jahren gibt es an unserem Gymnasium und Oberstufenrealgymnasium das Sozialprojekt „Compassion“.
Im Rahmen dieses Projektes absolvieren die SchülerInnen der 6. Klassen ein einwöchiges Sozialpraktikum in einer sozialen Einrichtung ihrer Wahl. Die Schule stellt eine Liste von Praktikumsplätzen bzw. Institutionen zur Verfügung, die Jugendlichen können sich jedoch auch selbst eine Einrichtung suchen.
So können sie etwa in Integrationskindergärten und -schulen, in SeniorInnen- und Pflegeheimen, in Behindertentageswerkstätten, im Rehabilitationszentrum Tobelbad oder auch in Lerncafés neue Erfahrungen sozialen, praktischen und emotionalen Lernens sammeln.
Das Sozialpraktikum ist jedoch kein Berufs- oder Betriebspraktikum, in dem der junge Mensch seine berufliche Orientierung sucht.
Primäres Ziel ist die mitmenschliche Begegnung, die authentische Erfahrung menschlichen Seins und mitmenschlicher Wirklichkeit, die Sensibilisierung für die Not, das Leid, das Glück des anderen.
Das Ziel des Compassion-Projektes ist die Vermittlung sozialer Kompetenz durch größtmöglichen Realitätsbezug und Selbsterfahrung.
Mit dem Compassion-Projekt ermöglicht unsere Schule den SchülerInnen Einblicke in verschiedene, meist fremde Lebenswelten.
Projektablauf:
Die SchülerInnen werden vor und während des Praktikums vom Sozialprojekt-Team betreut: Prof. Bernhard Gunacker, Prof. Ulrike Fiedler, Prof. Edith Schwaighofer.
Jede/r Schüler/in der 6. Klassen leistet das Sozialpraktikum in der letzten Woche vor den Semesterferien ab. Der Notenschluss ist unmittelbar vor Beginn des Praktikums, das heißt rund eine Woche früher als für die übrigen SchülerInnen.
Im Rahmen der Kompetenzwoche zu Schulbeginn machen die SchülerInnen Exkursionen in diverse Sozialeinrichtungen (z. B. Rehabilitationszentrum Tobelbad, SeniorInnenheim Haus der Barmherzigkeit, Johannes-von-Gott-Pflegezentrum der Barmherzigen Brüder in Kainbach) und behandeln im Unterricht verstärkt soziale Themen.
Mit dem Sozialprojekt sollen die Jugendlichen die Not und das Leid hilfsbedürftiger Mitmenschen wahrnehmen und für die Probleme jener, die durch Krankheit, Behinderung Alter oder soziale Notsituation eingeschränkt sind, sensibilisiert werden.
Die Schule erstellt eine Liste mit allen karitativen Einrichtungen in und um Graz, in denen das Praktikum absolviert werden kann.
Sie stellt auch die Kontakte zu den Institutionen her. Die SchülerInnen dürfen sich aber auch selbst Institutionen suchen.
Anfang Jänner stellen sich die SchülerInnen bei ihren Sozialeinrichtungen vor und besprechen die Tätigkeitsbereiche und Arbeitszeiten (mindestens 4 Stunden pro Tag von Montag bis Freitag).
Unmittelbar vor Beginn des Praktikums erhalten die SchülerInnen eine Einführung in die Arbeit in karitativen Einrichtungen durch Gastreferenten in der Schule.
In der Zeit des Sozialpraktikums ist der reguläre Unterricht aufgehoben (Entfall auch des Nachmittagsunterrichts, Wahlmodule, etc.). Im Falle einer Erkrankung muss sich der/die Schüler/in sowohl bei seiner/ihrer Institution als auch in der Schule krank melden.
Da alle das Praktikum absolvieren, ist das ein wesentlicher Bestandteil für die Klassengemeinschaft. Jede/r macht unterschiedliche Erfahrungen, die in der Klasse am Reflektionstag (letzter Schultag vor den Semesterferien) mit dem Klassenvorstand diskutiert werden.
Nach Abschluss und Dokumentation des Praktikums mit einem Portfolio werden Zertifikate verliehen.