Am Dienstag, den 13. September, machten wir uns auf unsere erste und letzte Pilgerreise in unserer Schulzeit. Auch der Großteil unserer LehrerInnen war der Wanderung gegenüber äußerst positiv gestimmt. Da die Motivation und die Stimmung enorme Größen angenommen hatten, stiegen wir um 7:30 Uhr, in Wahrheit wohl eher 8:00 Uhr, in den Bus, um auf die Brunnalm zu fahren. Die Busfahrt war, wie zu erwarten, einer der entspannteren Momente der Wallfahrt. Auf der Brunnalm angekommen, bekamen erstmal alle TeilnehmerInnen ein rotes Band, um unseren roten Faden nicht zu verlieren. „Na dann, Abmarsch!“, dachte sich zu diesem Zeitpunkt vermutlich jeder Teenager, welcher aus den Tiefen des Kleiderschrankes die Wanderschuhe hervorgeholt und Papas Wanderrucksack für den professionellen Auftritt ausgeborgt hatte. Doch nicht alle von uns hatten in der Vorbereitung so viel Motivation und tanzten in weißen Nikes an, um diese ein wenig dreckig zu machen. Nach einer kurzen Diskussion, wer im Falle des Falles am ehesten für den aggressiven Stier geopfert werden sollte, machten wir uns also auf den Weg bergauf. Die Sehnsucht nach Schipisten und dass das Hinunterfahren um einiges lustiger wäre, waren die Erkenntnisse der ersten zehn Minuten Wanderung. Als wir uns dann in zwei Gruppen aufteilen sollten, um einzuteilen, ob wir über die Hohe Veitsch oder den anderen – wohl einfacheren – Weg gehen wollten, entschied sich zum Leid mancher LehrerInnen der Großteil für den Wanderweg über den Berg. Als wir uns dann auf den Weg in Richtung Baumgrenze (Vielen Dank an Frau Professor Schedl, deren Unterricht mich diesen wundervollen Begriff gelehrt hat!) machten, bereuten schon die ersten ihre Entscheidung, über den Berg zu gehen. Schließlich erreichten wir den Gipfel, wo wir ein schönes Foto schossen und anschließend fast von ein paar starken Windstößen umgestoßen wurden. Da das alles so gut ohne Verletzte funktioniert hatte, machten wir uns auf den Weg ins Tal. But little did we know, dass wir uns unzählige Male fast verlaufen hätten oder der Weg talwärts nicht so entspannt war wie jener vom Ruckerlberg. Wegen der hübschen, kleinen Waldwege und wegen der noch hübscheren Jugendlichen wirkte dieser Walk fast wie ein Casting für Germany’s next Topmodel. Als wir endlich in unserer Unterkunft angekommen waren, bezogen wir unsere Zimmer und duschten, um anschließend essen zu gehen. Die Abendgestaltung wurde uns überlassen: Nachdem wir alle unsere Gespenster-Lollis abgeholt hatten, begann bei einigen die UNO-Schlacht und bei anderen die Nachtruhe.
Am nächsten Tag fing das Abenteuer für einige wesentlich zu früh an. Immerhin erwarteten uns an diesem Tag viel weniger Höhenmeter. Trotz des Wissens, dass sich die Wallfahrt dem Ende näherte, oder vielleicht auch genau deshalb, machten wir uns schwungvoll auf den Weg. Einige Pausen mit guter Unterhaltung später sahen wir unser Ziel vor Augen: die Basilika in Mariazell und danach den dort ansässigen Ochsenwirt zur wohlverdienten Stärkung – guat wars! Lebkuchen kaufen und dann ab in den gemeinsamen Gottesdienst, wo wir uns auch die wunderschöne Kirche von innen anschauen konnten. Ein flotter Rundgang folgte, weil wir so schnell wohl nicht mehr nach Mariazell pilgern werden (natürlich wegen des Schulstresses 😉). Ein Gruppenfoto zum Abschluss durfte natürlich auch nicht fehlen sowie als Geschenk ein kleiner Schlüsselanhänger, der uns jetzt auf jedem Weg begleiten wird. Auf der Rückfahrt mit dem Bus ging es eher ruhig zu und als wir um ca. 20:00 Uhr bei der Schule ankamen, freuten sich schon alle wieder auf zu Hause.
Abschließend gilt unser Dank Herrn Prof. Gunacker und Frau Prof. Wagner für die Organisation sowie unseren KlassenvorständInnen für die Begleitung. Ein besonderes Dankeschön möchten wir zudem Sr. Anna und all den MusikerInnen sowie Nachgereisten aussprechen, die am Mittwoch gemeinsam mit uns den Gottesdienst gefeiert haben.
Sophie Dorr, 8C