Vor 333 Jahren kamen die Ursulinen nach Graz und das Kochen und Backen war seither eine wichtige Aufgabe der Schwestern, da sie für das leibliche Wohl der Schülerinnen und der Schwestern zu sorgen hatten.
Vor 65 Jahren wurde das erste Kochbuch der Ursulinen von der allerorts bekannten und geschätzten Mater Johanna Rindler unter dem Titel „Mein großes Kochbuch“ veröffentlicht. Die Ursulinen hatten seit Jahrhunderten handschriftliche Aufzeichnungen zu diversen Rezepten gemacht. Damit diese alten Rezepte sowie Geschichten und Traditionen des Hauses nicht verloren gehen, wurde 2018 die Idee eines neuen Kochbuches geboren. Nach einem Jahr intensiver Arbeit konnten die „Klosterschmankerln“ kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Am Donnerstag, dem 21. November 2019, präsentierten die Herausgeberin Mag. Eva Maria Deisl und Oberin Sr. Andrea das neue Kochbuch „Klosterschmankerln“ der Grazer Ursulinen.
Gut gelaunt buk Starkoch Willi Haider live Kaiserschmarren, und neben Anekdoten und Geschichten aus dem Ordensleben wurden weitere kulinarische Schmankerln kredenzt.
Zwei Schüler des Hauses (Stephan Wilhelmer, 8A, und Julius Legat, 4E) umrahmten die Veranstaltung am Klavier und spielten u. a. Stücke von Beethoven, der ein Freund und Förderer der Grazer Ursulinen war. Neben zahlreichen (auch bereits pensionierten) LehrerInnen und einem breiten öffentlichen Publikum gaben sich auch die Direktorinnen und der Direktor der drei Schulen der Ursulinen ein Stelldichein, ebenso wie Gemeinderat und Szenegastronom Michael Schunko und das künstlerische Mutter-Sohn-Duo DI Sonja Pittner (Fotos) und Christian Pittner (Grafik & Layout).
Am Freitag, dem 22. November 2019, beherbergte ein Grazer Traditionshaus ein zweites Grazer Traditionshaus: Beim berühmten „Klammerth” in der Grazer Herrengasse präsentierten die Ursulinen zum zweiten Mal das neue Kochbuch „Klosterschmankerln“.
Der Reinerlös aus dem Buchverkauf am Freitag und aus der Versteigerung des „Ursulinen-Christbaums“ ging an Licht ins Dunkel. Der Christbaum wurde früher mit einer einzigen Form traditionell ca. 50 Mal von den Klosterschwestern in nächtelanger Arbeit gebacken und als Weihnachtsgeschenk an Förderer und Unterstützer des Ordens übergeben – beispielsweise an Ärzte, die die Schwestern in Zeiten ohne Krankenversicherung kostenfrei behandelt hatten. Das Höchstgebot für den Christbaum lag bei 100 Euro.
Alte Rezepte modern und zeitgemäß interpretiert für eine neue Generation von Köchinnen und Köchen – so kann man wohl zusammenfassen, was die „Klosterschmankerln“ sind. Kochen Sie sich mit Eva Maria Deisl und den Grazer Ursulinen im Geiste der Mater Johanna durch den Jahresfestkreis und genießen Sie die mitgelieferten Anekdoten und Geschichte(n)!
Mag. Bernadette Keiper-Fimbinger; Mag. Eva Maria Deisl
Fotos: Robert Fimbinger