Vom grünen Herz Österreichs ins Herz Europas
Im Rahmen des, von der Europäischen Union geförderten, Erasmus+-Programms hatte ich von 03.07.2023 bis 08.07.2023 die Möglichkeit, an einer Lehrer:innen-Fortbildung der Flanders Teaching Academy teilzunehmen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Brüssel führte mich meine Reise per Zug weiter ins schöne Gent, wo am Montag zunächst ein erstes Treffen mit den anderen Kursteilnehmer:innen sowie unserem Kursleiter stattfand. Bereits hier zeigte sich, dass die gesamte Gruppe nicht nur äußerst sympathisch, sondern auch sehr multikulturell war: So durfte ich Lehrpersonen aus insgesamt zehn verschiedenen Ländern von Portugal bis Estland kennenlernen. Nach einer Präsentation der einzelnen Schulsysteme der partizipierenden Länder wurde der Fokus naturgemäß auf das flämische Schulsystem gelegt. Diesen theoretischen Input setzten wir am Folgetag bei einem Schulbesuch im College Paters Jozefieten in die Praxis um, wo wir von dort arbeitenden Pädagog:innen einen Einblick ins Schulleben erhielten. Beim Betrachten des Schulgebäudes sowie des wunderschönen Gartens wurde schnell klar, warum das Motto der Schule On y revient toujours hier wirklich gelebte Praxis ist. Am Nachmittag durften wir eine weitere Besonderheit der Schule entdecken und selbst ausprobieren: das Feld der Robotics. Neben diesem aktiven Einblick in den flämischen Schulalltag lag der Fokus ebenfalls auf der Erweiterung des didaktischen Repertoires durch den Vergleich, Austausch und Neuerwerb von Methoden. Hier wurde besonders die enge Verbindung zwischen Kultur und Bildung in den Vordergrund gerückt, wobei ein spezieller Schwerpunkt auf der Methodik des Storytellings lag. Abschließend darf bei einem Erasmus+-Fortbildungsseminar in Belgien natürlich eines nicht fehlen: ein Besuch in der europäischen Hauptstadt Brüssel. Wo könnte man besser über Future classrooms diskutieren als hier? Nach diesem Workshop stand ein Besuch im Europa-Viertel inklusive des Europäischen Parlaments am Programm, wo der europäische Geist wirklich für jede und jeden spürbar wird. Am Ende dieser bereichernden Woche stehen viele neue Projekt- und Kooperationsideen, die nur so darauf warten, im nächsten Schuljahr in die Praxis umgesetzt zu werden, sowie eine zentrale Erkenntnis: Trotz unterschiedlicher Sprachen und Kulturen beschäftigen uns Lehrpersonen doch alle die gleichen Fragen – egal, ob auf Madeira, in Graz oder Tallinn. Und genau das ist es, was unser Europa ausmacht: In Vielfalt geeint zu sein.
Iris Liebminger