Mit der 4. Klasse Gymnasium gelangen die meisten SchülerInnen auf ihrem Bildungsweg an eine entscheidende Weggabelung. So stellen sich hier wichtige Fragen, wie der zukünftige Bildungsweg aussehen soll, welche Schwerpunkte gesetzt werden und welche berufliche Orientierung vorgenommen wird. Aus diesem Grund steht die 4. Klasse bei uns an der Schule traditionell unter dem Schwerpunkt Berufsvorbereitung, der sich unter anderem im Besuch verschiedener Betriebe sowie des Talent Centers zeigt.
Gerade diese berufsvorbereitenden Lehrausgänge waren in diesem Schuljahr coronabedingt leider nicht möglich. Um den SchülerInnen der 4E-Klasse dennoch einen Blick in die bunte Berufswelt zu ermöglichen, wurde daher aus der Not eine Tugend gemacht und die Berufsinformation kurzerhand auf eine virtuelle Ebene verlagert. In mehreren Online-Videokonferenzen konnten die SchülerInnen so Einblicke in verschiedene Berufe gewinnen. Angefangen bei einer Architektin, über einen Staatsanwalt und einen Bioethiker bis hin zu einer Krebsforscherin gaben in diesem Rahmen Personen unterschiedlichster Sparten Einblick in ihr berufliches Umfeld und berichteten auch offen und authentisch über die Vorzüge, aber auch Herausforderungen ihres jeweiligen Berufes. Das große Interesse der Jugendlichen zeigte sich hierbei nicht zuletzt an den Fragen, die in den Konferenzen an die Gäste gestellt wurden: Wie viele Stunden arbeitet man in der Woche als Architektin? Wie sieht die juristische Aufarbeitung eines Mordes aus? Wie sehr sind Tierversuche in der medizinischen Forschung notwendig?
Die Phrase, dass jede Krise auch eine Chance in sich birgt, wurde in der Corona-Krise oftmals inflationär verwendet. Der Erfolg des virtuellen Berufsinformationsprogramms in der 4E-Klasse, das unter normalen Vorzeichen sicher nicht in dieser Form stattgefunden hätte, belegt aber auch ihren wahren Kern. Schön, dass wir diese Chance genutzt haben!
MMag. Dr. Gabriel Hofer-Ranz , MABA