Am 15. Oktober 2024 fand an unserer Schule ein sehr spannender Vortrag unter dem Motto „Widerstand gegen das Entdecken – indigene Völker und ihr Recht auf Selbstbestimmung“ statt.
Frau Dr. Christina Korak moderierte den Vortrag und brachte uns Besuch aus Ecuador und Peru mit. Sie arbeitet als Dolmetscherin und Forscherin an der Universität Graz. Ein Auslandssemester verbrachte sie in Quito (Ecuador) und dort traf sie einen ehemaligen Lehrer der Waorani. Über ihn schaffte sie einen direkten Zugang zu den tief im Amazonastiefland lebenden Indigenen. Eine unserer Gäste war Manuela Omari Ima. Sie wuchs im Amazonasgebiet Ecuadors auf und ist Gründerin der Frauenorganisation der Waorani.
Die Waorani leben in seminomadischen Familienverbänden, teilweise ohne Kontakt zur Außenwelt, in einem weitläufigen Territorium im Grenzgebiet zwischen Ecuador und Peru. Die Kultur der Waorani ist reich an Traditionen. Sie feiern regelmäßige Feste, bei denen Lieder an die Pachamama (Mutter Erde) gesungen werden, sie produzieren und verkaufen Kakao, sie lehren ihre Kinder, wie man Blasrohre macht, und haben sogar ihre eigene Textil-Marke, die sich „Ömere – texturas de la selva“ nennt.
Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts sind die Waorani dem wachsenden Druck eindringender Erdölkonzerne ausgesetzt. Die Folgen: Vertreibung, erzwungene Sesshaftwerdung und Missionierung. Auch unserem zweiten Gast des Tages machen diese Folgen große Sorgen. Eduardo Pichilingue Ramos kommt aus Peru und er arbeitet als Menschenrechtsverteidiger und Ökologe in Amazonasgebieten Perus und Ecuadors. Er sprach über die Wichtigkeit des Anerkennens der Existenz von in Abgeschiedenheit lebenden indigenen Völkern und der Verteidigung ihrer Rechte.
Bei der abschließenden Fragenrunde konnten wir auch selbst unsere Meinungen zu diesem Thema äußern und offengebliebene Fragen stellen. Es war eine äußerst spannende Veranstaltung, bei der wir viel lernen konnten und uns das Leben indigener Völker und die Problematik mit Erdölkonzernen nähergebracht wurde.
Marit Fruhmann, 7E